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Jean Ziegler - Was ist so schlimm am Kapitalismus?

 

Der Autor

 

Jean Ziegler wurde 1934 als Hans Ziegler in Thun (Schweiz) geboren. Ziegler ist Soziologe, Politiker, veröffentlichte Roman- und Sachbücher und gilt als der größte noch lebende Kritiker der Globalisierung. Er war Genfer Abgeordneter im Nationalrat und von 2000 bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung. Seit 2008 gehört er dem Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrat der UN an und wurde zuletzt 2013 wieder ins Gremium gewählt.  

 

 

Worum geht es?

 

Seine Enkelin ZOhra stellt eines Tages ihrem Opa Jean Ziegler viele Fragen. Über die Welt und deren Entwicklung, die aktuellen Geschehnisse in den Nachrichten und erläutert die tagtäglichen Diskussionen in der Schule. Da trifft sie mit ihrem Opa auf den genau richtigen Gesprächspartner und Ziegler beschließt, eben diese Konversation niederzuschreiben und zu veröffentlichen.

 

 

Fazit

 

Wir leben in einer medialen Welt, bei der viele von uns ohne die täglichen Geschehnisse in Social Media und Co. kaum mehr überleben könnten. Doch was wäre, wenn nicht nur der mediale Konsum gesteuert werden würde, sondern alles mit dem wir tagtäglich zu tun haben? Glauben Sie nicht? Die großen globalen Unternehmen werden größer und der moderne Sklavenhandel fortgeführt. Auch das glauben Sie nicht? Stimmt. Es wird ja auch nirgends erwähnt, also muss es ja erfunden sein.

 

Doch genau mit diesem absichtlich gestreuten Falschwissen möchte Jean Ziegler nun endlich aufräumen. In der Unterhaltung mit seiner Enkelin Zohra zeigt er uns eine Welt, die wir vielleicht kennen oder von der jeder schon einmal gehört hat, aber viele von uns nicht wahrhaben möchten. Allen ist bekannt, dass in Ländern wie Bangladesch unzählige Frauen und Kinder schuften müssen, nur damit wir uns anständig kleiden können. Zum Glück ist das zumindest so weit weg, dass es uns doch eigentlich doch gar nicht tangiert. Aus den Augen aus dem Sinn. Und in den Shopping-Apps auf unserem Smartphone steht ja immer drin, wie fair alles gehandelt und überwacht wird. Doch haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt, woher die Rohstoffe für Ihr Smartphone kommt? Nämlich von Kindern, die oftmals nicht einmal so alt werden können, wie diejenigen die diese Geräte bereits in der westlichen Welt nutzen. 

 

Wir leben in einem Kapitalismus, bei dem nur eines zählt: Die Reicheren müssen noch reicher werden und die Armen bleiben auf der Strecke. Auch in einem reichen Land wie Deutschland, bei dem die Schere zwischen Arm und Reich kaum mehr geschlossen werden kann, hat der Kapitalismus und deren Fänge bereits seit Jahrzehnten seine scheinbar undurchdringbaren Netze gespannt.

 

Jean Ziegler erläutert uns detailliert die Anfänge des globalen Kapitalismus, deren Vor- und Nachteile und möchte die Augen der Leser auf eben das lenken, was in unserer heutigen Gesellschaft falsch läuft. Und er ist sich sicher, dass sich der weltweite Widerstand bereits formatiert. Und bereits der Sozialdemokrat August Bebel sagte einst: "nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft mitgestalten".

Genau das versucht er uns mit diesem Buch letztlich zu vermitteln.

 

"Was ist so schlimm am Kapitalismus" ist ein Buch das zum Nachdenken anregt und lesenswert für all jene sind, die vielleicht endlich einen anderen Blickwinkel auf die derzeitigen globalen Ereignisse haben möchten.