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Scott Carson - Aus dem Nebel

Der Autor

 

Scott Carson schreibt Bestseller und Drehbücher und hat es damit auch schon auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft. Scott Carson ist jedoch sein Pseudonym und daher scheint nichts weiteres über ihn bekannt. Er lebt wohl in New England an den Ufern eines Stausees.

 

 

Inhalt

 

Nick Bishop ist Journalist und hat eine Gabe, die Segen und Fluch zugleich scheint: er kann nicht träumen. Während viele von Albträumen geplagt sind oder ihre innigsten Wünsche hautnah erleben, kann sich Nick nach dem Aufwachen an nichts mehr erinnern. Es ist als wäre alles nur Schwarz. Derzeit plagen Nick jedoch eher andere Sorgen, denn seine Karriere als Journalist wirft nicht gerade viel Profit ab und so ist er froh, dass ein guter Freund ihm eine Story mit guter Bezahlung anbietet. Dafür kehrt er zurück in seine Heimatstadt nach Maine und zieht in das Sommerhaus seiner Familie.

 

Das Startup Clarity Inc. hat unter seinem Firmengründer Bryce eine Mindfulness-App entwickelt, die Nick, vor allem dank seiner Gabe, testen und eine Reportage darüber verfassen soll. Nick ist skeptisch, willigt aber ein und ist zudem überrascht, dass seine alte Jugendliebe ebenfalls in dem Unternehmen arbeitet.

Sofort beginnt die Testphase der App und nach Atemübungen und weißem Rauschen, hört Nick bald Schlaflieder. Traurige Lieder die einer verstörenden Ballade ähneln und gesungen von einer jungen Frau. Das scheint selbst bei Nick etwas zu bewirken. Plötzlich kommen bei ihm Träume, jedoch nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte, denn dies sind verstörende Albträume, bei denen er plötzlich nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden kann. 

 

Nick ist sich sicher, dass er nicht zufällig ausgewählt wurde als Testperson zu agieren und das Geheimnis seiner Albträume scheint der Gesang zu sein, dessen Ursprung er schnellst möglichst ergründen möchte, wäre da nur nicht der seltsam aufsteigende Nebel an einem sonnigen Nachmittag...

 

 

Fazit

 

"Aus dem Nebel" ist nach "The Chill" der zweite Roman vom Pseudonym-Autor Scott Carson von dessen Romane auch der "Meister des Horrors" Stephen King sehr angetan zu sein scheint. 

Der Thriller beginnt ohne große Ausführungen, wir lernen Nick Bishop kennen, der sich daran gewöhnt hat, dass er wohl einer von wenigen Menschen ist, die es nicht schaffen nachts zu Träumen. Ausgerechnet Nick wird als Testperson einer App ausgesucht, die sicherlich aufgrund seiner traumatischen Erlebnisse in seiner Vergangenheit so nicht zufällig erscheint. Auch das Wiedersehen mit seiner Jugendfreundin lässt darauf schließen, dass hier alles etwas arrangiert erscheint.

Die wenigen Protagonisten, die uns Scott Carson in diesem Thriller begleiten lässt, sind gut detailliert dargestellt, sodass man die Handlungen und die Rolle der Personen ziemlich gut nachempfinden kann.

 

Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut und je länger Nick mit der App konfrontiert wird, desto mysteriöser und undurchsichtiger wird die ganze Story. Was ist Traum, was ist Wirklichkeit? Spielen alle Protagonisten nur eine Rolle, agieren sie zusammen mit oder gegen Nick. Der Leser/die Leserin bekommt hier ein Konstrukt, dessen Richtung man nicht mehr vorausahnen kann. Alles scheint mit der App und dem rätselhaften Gesang zusammenzuhängen und auch Nicks Mutter, die in einem Altersheim lebt, ohne wirklich am Leben noch geistig teilzuhaben, scheinen eine besondere Rolle inne zu haben.

 

Bis zum Ende baut sich eine tolle und spannende Story auf, die dann jedoch irgendwie für mich ein bisschen Fahrt verliert. Hat sich bisher die Enthüllungen und der Spannungsbogen gleich aufgebaut, so kippt das ganze irgendwie in den letzten Kapiteln. Eine Enthüllung jagt die nächsten und die Zusammenhänge fallen einem schon schwerer, auch wenn diese eigentlich der Aufklärung dienen sollte.

Dennoch ist "Aus dem Nebel" ein spannender Thriller, der sicherlich dem ein oder anderen Leser und Leserin fesseln wird. Für mich gibt es trotz des leider etwas schwachen Endes daher eine Leseempfehlung.